Abschlussbericht

Die Welt nach der 72-Stunden-Aktion - ein bisschen besser

Die Welt besser machen? Eine schwierige Aufgabe. In 72 Stunden? Nahezu unmöglich. Nicht für die Ministranten der Seelsorgeeinheit Neckar-Elsenz! Mit einem Team von rund 40 Kindern und Jugendlichen traten wir vom Donnerstag, den 23.05.2019 bis Sonntag den 26.05.2019 bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend) an.

Bei der Projektübergabe am Donnerstag um 17:07 Uhr in Sinsheim haben wir erstmals von unserem zweiteiligen Projekt erfahren:

1. Neugestaltung der Außenfassade des Pavillons an der Norbert-Preiß-Schule – ehemals Jugendcafé.

2. Bau einer Spielküche aus Europalletten, sowie eines Zelts aus Holzlatten für den kath. Kindergarten. Zusätzlich Sträucher als Sonnenschutz für den Gartenbereich pflanzen.

Des Weiteren sollten wir noch mehrere Tonnen Hackschnitzel, welche ein 40-Tonner am Freitag auf dem Schulhof abladen würde, als Fallschutz auf dem gesamten Gelände der Schule verteilen.

Die größten Schwierigkeit war: Die Materialien (bis auf die Hackschnitzel) für beide Projekte waren erst noch zu organisieren, alles auf Spendenbasis. Außerdem war der Pavillon von mehreren Seiten mit Graffiti besprüht.

So wurde nach dem Eröffnungsgottesdienst mit Pfr. Stern noch bis spät in die Nacht mit Unterstützern telefoniert, Material organisiert und das weitere Vorgehen besprochen.

Am Freitag, dem ersten vollen Aktionstag, ging es für die Teilnehmer erst um 09:00 Uhr mit einem Frühstück los, das von REWE Achenbach gespendet wurde. Die Leiter waren davor bereits mit ersten Materialbeschaffungen über Stüzle und Müller und weiteren Absprachen beschäftigt.

Danach wurden die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt: Einige gingen los, um nach Pflanzen für den Kindergarten zu fragen. Eine „Kreativ-Gruppe“ hatte den Auftrag, die Außengestaltung des Pavillons zu planen, während eine andere Delegation mit Frau Engelhart das weitere Vorgehen im Kindergarten koordinierte.

Den ganzen Vor- und Nachmittag über wurde Material beschafft, Bethge und Müller Lebensraum Garten stifteten Pflanzen für den Kindergarten, Hornbach in Sinsheim altes Holz und über den Elternbeirat des Kindergartens bekamen wir Europaletten für die Outdoor-Küche. Die Unterstützung kam von allen Seiten. So konnte noch nachmittags mit der konkreten Arbeit begonnen werden. Die Pflanzen im Kindergarten konnten gleich eingepflanzt werden (danke an den Bauhof für die Spaten) und die Europaletten abgeschliffen. Die Hackschnitzel wurden erst später als erwartet geliefert, dennoch wurde auch auf dem Schulhof gleich nach Lieferung mit der Arbeit begonnen. Der Pavillon wurde bis in die frühen Morgenstunden zweimal mit weißer Farbe grundiert und die Nacht mit Baustrahlern zum Tag gemacht.

Nach nur wenigen Stunden Schlaf begann auch der Samstag um 08:00 Uhr wieder mit einem Frühstück. Nicht weniger motiviert machten sich alle wieder an den drei Baustellen an die Arbeit. Die Motive am Pavillon wurden vorgezeichnet, der Hintergrund bereits gemalt, sodass eine Wand bereits fertiggestellt werden konnte. Auch die Outdoorküche des Kindergartens nahm langsam Form an und die Hackschnitzel konnten vollends verteilt werden. Der anstrengende Tag endete mit einem von unserem Paten, John Ehret, spendiertem Schwimmbadbesuch, bei dem sich alle etwas von der Arbeit erholen konnten.

Sonntagmorgen waren alle schon etwas müder, doch das tat der Motivation keinen Abbruch. So ging es nach dem Gottesdienst für alle zurück an die Arbeit. Nichtsdestotrotz war Sonntag Wahltag für alle. So durften auch die jüngeren, welche eigentlich noch nicht wahlberechtigt waren bei einer simulierten Europawahl ihre Stimme abgeben. Desto näher sich der kleine Zeiger der fünf näherte, desto größer wurde die Anspannung. Gelingt es die Projekte bis um 17.07 Uhr fertig zu stellen? Während im Kindergarten die Arbeiten um 13:00 Uhr abgeschlossen waren, wurde am Pavillon noch bis zur letzten Minute gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Der Pavillon erstrahlt dank der Gemälde in einem ganz neuen Glanz und der Eröffnung des neuen Familienzentrums am 28. Juni um 17:00 Uhr steht nichts mehr im Wege.

Die Aktion hat uns allen unglaublich viel Spaß gemacht, wir haben viel gelernt und würden jederzeit – sobald wir ausgeschlafen sind - wieder antreten. Eine Aktion wie unsere wäre aber ohne unsere unzähligen Unterstützer, welche wir in diesem Artikel leider nicht alle erwähnen konnten, unmöglich gewesen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Jede Gaststätte in Mauer hat den Teilnehmern der 72-Stunden-Aktion mindestens ein Essen gespendet. Der Gewebeverein hat mehrere hundert Euro für Farbe und Material übernommen. Herr Schuckert stand uns sowohl mit einer Spende als auch mit seinem Fachwissen zur Seite und „Dirks Biokiste“ hat Obst für die gesamte Aktion zur Verfügung gestellt. Auch darf man die vielen Mütter und Väter nicht vergessen, welche in der Küche geholfen haben oder spontan mit Hand angelegt haben. Die Hilfsbereitschaft in der Gemeinde war einfach unfassbar! Vielen Dank an alle Unterstützer, die uns die Aktion möglich gemacht haben!

 

Jan Krämer

 


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